1. |
Prometheus I
01:08
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Geschundene Hände mit lodernden Fackeln
Die brennen, solange es geht
Der Marsch führt durch scheinbar endloses Wasser
Bis der Wind auch die Asche verweht
So bleibt doch nichts übrig als Brennholz zu suchen
Das Öl, das die Flammen erhält
Doch die Landschaft ist karg und der Boden ist hart
Ist der letzte Baum schon gefällt?
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2. |
Im Becken der Freiheit
07:31
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Endlose Schwingen aus Silber verbreiten den Atem der Welt
Legen das seidige Flüstern über den Panzer aus Hass
Bis schließlich nur der Körper die Gedanken am Boden noch hält
Entsteige den Fesseln des Geistes und entfliehe dem Neid auf den Feind
Kaltes Feuer entfacht den Horizont, schwemmt die Sünden des Tages hinfort
Bis am Ende des Himmels das Rauschen schließlich Sol und Luna vereint
Unendlich weit fort von Hektik, den Schreien und ewiger Suche nach Macht
Werden Körper und Seele eins mit dem Salz des Lebens
Und so ist am Ende der Welt auch das Ende des Leidens vollbracht
Aus der Asche vergangenen Glücks steigt ein neuer Stern über uns auf
Er entzündet das Leben in Prismen aus Licht
Und das Dasein nimmt neu seinen Lauf
Beim Eintritt ins Becken der Freiheit, da wird es dir plötzlich klar
Ob Freund, ob Feind, Licht, Schatten, ist egal
Das Wasser, es trifft keine Wahl.
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3. |
Oneironautika
07:38
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[Es gibt keinen Sandmann, Thanelchen.]
Staub und Sand sind meine Freunde
Dunkelheit ist mein Gewand
Mein Geschenk sind eure Träume
Folge mir ins Andersland
Dort, wo Schatten bunt und lebhaft,
Ängste blass und steinern sind
Durch den Schleier, zur Gesellschaft
Die da lebt von Tau und Wind
[Auf! – zum Werk]
Tanze über Sommerwiesen
Trinke gelben Götterwein
Fliege durch den Zuckerwald
Hinter roten Feuerkelchen
Wirst du niemals grau und alt
[Liebst du mich – liebst du mich Olimpia? – Nur dies Wort! – Liebst du mich?]
Sieh nur, wie die Zeit verrinnt
Wie Quecksilber in Glut
Bleib nur hier, mein liebes Kind
Wir trinken Furcht und Blut
Der Schleier wabert, wird schon fest
Was willst du denn dort tun?
Du wärst nur eins mit all dem Rest
Und kannst doch mit uns ruh'n
[Feuerkreis, dreh dich]
Lauf nicht los, es bringt dir nichts
Wir kriegen dich ja doch
Wenn nicht heut, dann morgen Nacht
Die Träume sind ein Loch
Durch das wir in dein Leben kommen
Du kannst es nicht vermeiden
Wir sind nur das, was du dir wünschst
Und dafür musst du leiden
[Sköne Oke]
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4. |
Prometheus II
01:01
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Den Steinen entgegen, dem Wasser, dem Sand
Durch salzige Marschen voran
Auf dem Weg zu dem einzigen Punkt in dem Sumpf
Wo das Feuer erneut lodern kann
Der Nordstern, er fehlt sehr, wohin er auch ging
Es ist dort wohl besser als hier
So trabt er stumm weiter durch Schlacke und Blut
Und denkt: Wann erscheint das Licht mir?
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5. |
Nacht über Herculaneum
07:27
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Éxitiúm nigrís coepít miserábile fúmis
Iám tenebráe lucém divéllerúnt moriéntem
Móns umbrás Campánum in agrúm vomit úlciscéntes
Cárior és mihi mé, mea fília, quó rapit ángor?
Clámo défessús ad cáelum brácchia téndens:
Iúppiter átque Larés dique ómnes nóctis adéste!
Rauch brennt schwarz in meinen Lungen
Asche regnet auf mein Haupt
Wo bist du nur hinverschwunden?
Was hat dich mir weggeraubt?
Dea, da mihi causas
Causae desunt
Mater, da mihi veniam
Poena mors non est
Ich laufe blind durch Vesuvs Atem
Die Schwärze legt den Vorhang drauf
Das Himmelblau hat uns verraten
Die Sonne schweigt, der Tod tritt auf
Und unter Bimsstein tanzt das Feuer
Der Scheiterhaufen meines Glücks
Per aspera ad astra
Per tenebras ad inferos
Ich wünschte, meine schwarzen Hände würden weiße Federn jetzt
Ich wünschte, dass der heiße Wind mich statt des Feuers mit sich trug
Weit über dieser toten Erde, die zerfließt mit Plutos Reich
Dort flöge ich und meine Augen suchten dich in diesem...
Pandämonium
Zweitausend Jahre sind vergangen
Die Asche ist längst neu ergrünt
Ein Denkmal bin ich, heiß erfroren
Als jetzt erneut das Feuer singt
Kein Gott war es, der Rache schickte
Menschenhand schuf Holocaust
Die Musen kreischen hundertzüngig
"Nos immola, Letifer!"
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6. |
Aphasia
06:47
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[?]
Bild Seele
Tot Leben
Befreien Seele Nacht
Mund Trinken
Keller Versteck
Knochen Wolf
Zerstören
Zerstören
Töten Ich
Rahmige Augen begucklern innheißes Leben
Tot ist er tot ist sie tot ist ich Nicht
Eigenlauf Gitterbruch aus wenn Mond lichertobet
Rein schleschüluschliefert Mund Ich Ich Ich Aus
Abrunter heimelt es Groß Schlagedunkel
Knickeraknacken die Beine und Kopfen
Grieret das Ding, das schwarz beißt
Freimachet Splitter um Bersten im Schwarz
Blakhuzorg mich
Töte mich
Töte alles
Tod
Bringer
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7. |
Prometheus III
01:29
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Am Boden der Wahrheit erstreckt sich nur Schlamm
Er lähmt ihn, frisst seinen Verstand
So legt er die Fackeln vor Zeus doch hernieder
Es versagt die unsterbliche Hand
Im letzten Moment des Bewusstseins ein Leuchten
Doch es verliert sich im Raum
Wollt ihr nicht erneut meine Fackeln entzünden?
Bleibt mir nur die Flucht in den Traum?
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Sehnflucht Freiburg Im Breisgau, Germany
Melancholic escapism and utopian idealism in acoustic form.
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